Breslau. Die Stadt der Geretteten
Premiere der deutschen Übersetzung mit der Buchautorin Mieczysława Wazacz
Moderation: Prof. Dr. habil. Jan Wolski, Rzeszów
Einführung: Agnieszka Bormann, Kulturreferat am Schlesischen Museum zu Görlitz
Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, Görlitz
Eintritt: frei
Ein Angebot des Kulturreferats am Schlesischen Museum zu Görlitz
DEU/POL
Breslau. Die Stadt der Geretteten ist die Geschichte des Erwachsenwerdens eines polnisch-jüdischen Mädchens in der Welt der Umsiedler und Holocaust-Überlebenden in den ersten Nachkriegsjahren im polnisch gewordenen Breslau. Die mit den Augen des heranwachsenden Kindes gesehene Realität ist brutal, bewegt und doch zugleich voller Charme. Der Horizont der Hauptfigur wird beherrscht vom unbewussten Konflikt mit der Mutter, einem Typus der zeitgenössischen Mutter Courage, die mit der Abwendung vom Judentum und dem Drang zum Besseren auf die schrecklichen Erlebnisse unter der deutschen Besatzung reagiert. Die autobiografisch geprägte Erzählung stützt sich auch auf andere authentische Schicksale der ersten Siedlerwelle in den sogenannten Wiedergewonnenen Gebieten, Schicksale, die in die Vergangenheit zurückreichen und in die Gegenwart fortwirken.
Das Buch ist auf Polnisch 2018 im Verlag Fraza in Rzeszów erschienen. In deutscher Übersetzung von Hans Gregor Njemz erscheint es im Hausverlag des Schlesischen Museums zu Görlitz im April 2023
zu den Literaturtagen an der Neiße in Görlitz-Zgorzelec.
Mieczysława Wazacz, geboren 1942 in Mytnica bei Lemberg/Lwiw, Absolventin der Filmhochschule in Lodz/Łódź, Dokumentarfilmerin, lebt und arbeitet seit rund 50 Jahren in London. Ihr letzter Dokumentarfilm Das Album von Hans 1934–1938 ist seit 2021 in deutscher Fassung auf dem YouTube-Kanal des Schlesischen Museums zu Görlitz zu sehen. Sie ist auch Autorin von Fernseh- und Theaterstücken (u.a. Messiaen und sein Engel) sowie Erzählungen, die in Polen und Großbritannien herausgegeben wurden.