Samstag, 22. April 2023, 20:00 Uhr

Welten im Wandel. Das Beispiel Ruhrgebiet, Lausitz und Oberschlesien

Lesung und Gespräch mit Dr. Julia Gabler, Jan Opielka und Gregor Sander

 

Moderation: Cornelius Pollmer, Journalist, Leipzig

Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, Görlitz
Eintritt: 8 / 5 €

DEU/POL

 


Strukturwandel ist in aller Munde. Bezeichnet wird damit im Allgemeinen eine langanhaltende strukturelle Transformation im Bereich von Wirtschaft und Gesellschaft. In Ost- und Westdeutschland und in Polen sind davon insbesondere Gebiete betroffen, die über Jahrhunderte durch die Industrialisierung verändert wurden und/oder vom Kohleausstieg geprägt sind sowie jene Regionen jenseits der Metropolen, die als strukturschwach gelten. Der täglich und in der Regel unbemerkt stattfindende Strukturwandel wird insbesondere in Umbruch- und Krisenzeiten sichtbar, spürbar und erlebbar. Folgen sind Arbeitslosigkeit und Abwanderung auf der einen und Erschließung neuer regionaler Potenziale auf der anderen Seite. Die Veranstaltung beleuchtet die Veränderungen in drei europäischen Regionen, die den Strukturwandel hinter sich haben (Rhein-Ruhr-Gebiet), ihn gerade durchleben (Lausitz) und vor einem solchen stehen (Oberschlesien) und diskutiert die Folgen für Menschen – und die Kultur.

 

© Tine Jurtz
© Tine Jurtz

Dr. Julia Gabler, geboren 1979 in Rostock, hat Sozialwissenschaften in Köln, Berlin und Brüssel studiert. Derzeit hat sie eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Zittau/Görlitz im Master-Studiengang Management sozialen Wandels inne. Sie forschte zum Strukturwandel in der Lausitz und begleitet das Lausitzer Bündnis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten bei der Positionierung im Strukturwandel. Julia Gabler ist eine der Autorinnen im Band Wir machen das schon. Lausitz im Wandel, erschienen 2021 im Ch. Links Verlag.

© privat
© privat

Jan Opielka, geboren 1977 in Pyskowice/Peiskretscham (Polen), hat Politik und Anglistik studiert. Er arbeitet als Journalist für deutsch- und polnischsprachige Printmedien, u.a. für Der Freitag, Die Furche und Przegląd sowie als Übersetzer. Er lebt mit seiner Familie im oberschlesischen Gleiwitz/Gliwice.

© Thorsten Futh
© Thorsten Futh

Gregor Sander, geboren 1968 in Schwerin, Ausbildungen zum Schlosser und zum Krankenpfleger, Studium der Medizin sowie der Germanistik und Geschichte. Sein Romandebüt Abwesend war für den Deutschen Buchpreis nominiert, sein Roman Was gewesen wäre wurde prominent besetzt verfilmt. In Lenin auf Schalke (2022) nimmt uns Gregor Sander nach Gelsenkirchen mit, das in allen Negativstatistiken führt, in eine Stadt, deren Vergangenheit 1000 Meter unter der Erde liegt.